Liste der Nominees 2025
SYSTEMS & COMPONENTS Trophy
Im Rahmen der AGRITECHNICA verleiht die DLG die „SYSTEMS & COMPONENTS Trophy – Engineers‘ Choice“ für Komponenten und Systeme. Sie würdigt damit den hohen Stellenwert und die Innovationskraft der Zulieferindustrie für die Landtechnik.
Die DLG hat jetzt die Shortlist der 16 nominierten Innovationen für den Preis bekanntgegeben. Aus der Liste der „Nominees“ werden in einer zweiten Runde von einer Jury aus Entwicklungsingenieuren der auf der AGRITECHNICA ausstellenden Landmaschinenhersteller die Gewinner der Trophy gewählt.
Die Preisverleihung der Gewinner findet am 9. November 2025 auf der SYSTEMS & COMPONENTS Expert Stage (Halle 17, H02) statt.

Nominees 2025
Flexxaire Inc.
Flexxaire Infinite Variable Pitch Fan
Halle 15 | Stand J04
Sachgebiet 03 | Spare and replacement parts
Bei voller Kühlleistung kann die Antriebsleistung für den Lüfterventilator des Motorkühlsystems durchaus einige Prozent der Schleppernennleistung betragen, insbesondere bei festen oder nur grob abgestuften Lüfterdrehzahlen. Eine Optimierung der Kühlerlüftung auf die tatsächlich abgeforderte Motorleistung und damit die erzeugte Abwärme birgt damit ein beträchtliches Kraftstoff-Einsparpotenzial.
Der Infinite Variable Pitch (IVP)-Lüfter von Flexxaire ist die erste Lüfteranlage, die anhand der auf dem CAN-Bus verfügbaren Daten automatisch den Anstellwinkel der Lüfterblätter in Echtzeit an die Maschinenparameter anpassen kann. Dies gewährleistet einen optimalen Luftstrom, einen geringeren Kraftstoffverbrauch und einen leiseren Betrieb. Das System ist außerdem in der Lage, die Laufrichtung zu wechseln, um Schmutz aus dem Kühlsystem zu entfernen. Dadurch können die Kühlleistung und die Betriebszeit der Maschine in anspruchsvoller Umgebung maximiert werden. Das IVP-Lüftungssystem kann nahtlos in moderne Motorsteuerungen integriert werden und bietet sowohl Leistungsoptimierung als auch Wartungsreduzierung in einer einzigen, intelligenten Komponente.
Durch die Kombination der verfügbaren Motor- und Maschinenbelastungsdaten mit einer adaptiven Lüftersteuerung sowie durch die Automatisierung von Kühlung und Reinigung kann der Flexxaire Infinite Variable Pitch Fan die Maschineneffizienz weiter verbessern. So sinken die Betriebskosten und die Lebensdauer der Maschinen steigt bei gleichzeitig erhöhten Betriebszeiten.
HYDAC International GmbH
SUSTAINMICRON® - the new standard filter element technology
Halle 17 | Stand H15
Sachgebiet 03 | Spare and replacement parts
Abrieb und Fremdpartikel sind der natürliche Feind jedes Hydrauliksystems, die es durch entsprechende Filtersysteme zu entfernen gilt. Dazu wird der Hydraulikölfilter kontinuierlich mit einem gleichmäßigen Volumenstrom durchströmt. Messbar über den Differenzdruck, d. h. den Druckverlust im Hydraulikölfilter, muss mit zunehmender Filterverschmutzung für den Erhalt dieses Volumenstroms immer mehr Energie aufgewendet werden.
Das universelle Filterelement SUSTAINMICRON von Hydac setzt hier einen neuen Standard. Durch das spezielle Filterdesign kann der durch den Ölfilter verursachte Differenzdruck um bis zu 30 % gesenkt werden, ohne wie bisher verringerte Filterleistungen in Kauf zu nehmen. Durch eine neue Außenhülle aus speziellen Zweikomponentenfasern sinkt die Gefahr elektrostatischer Entladungen deutlich, was nicht nur zur Verringerung von dadurch bedingten Systemausfällen, sondern auch zu einer erhöhten Ölstabilität und damit auch zu längeren Wartungsintervallen führt. Das Filtersystem kann unabhängig von der Antriebstechnologie überall dort eingesetzt werden, wo es auf erstklassige Filterung und hohe Effizienz ankommt.
Aufgrund des hohen Effizienzgewinns und der deutlichen Optimierung des Elektrostatikverhaltens stellt das Hydac-Hydraulikölfilterelement SUSTAINMICRON eine bedeutende Innovation dar.
Bosch Rexroth AG
Rexroth MPR Performance Motor
Halle 16 | Stand A05
Sachgebiet 05 | Hydraulics
Ein Radialkolbenmotor ist eine hydraulische Antriebskomponente, die hydraulischen Druck in mechanische Energie umwandelt. Nach längerer Stagnationszeit in der Entwicklung sind die Anforderungen der OEMs sowohl bezüglich möglicher Leistungsdaten als auch bezüglich Größe und Gewicht in den letzten Jahren stark gestiegen.
Der MPR Performance Motor von Bosch Rexroth ist ein Radialkolbenmotor der neuen Generation, der für die Anforderungen anspruchsvoller landwirtschaftlicher Fahrzeuge mit niedrigen Drehzahlen und hohem Drehmoment entwickelt wurde. Der Hydraulikmotor ist bis zu 30 % kürzer und 10 % leichter als die Vorgängergeneration und bietet 27 % mehr Zugkraft und 25 % höhere Höchstgeschwindigkeit. Diese Steigerung der Effizienz und Flexibilität führt zu erheblichen Kraftstoffeinsparungen und vereinfachten Maschinenkonstruktionen. Zur weiteren Steigerung von Leistung und Effizienz dient zusätzlich die nahtlose Integration in eine hydrostatische Fahrantriebssteuerung mit BODAS-Antrieb und eDA-Software. Hinzu kommen ein einfacher Aufbau mit 25 % weniger Komponenten sowie ein bauartbedingt verringerter Wartungsbedarf.
In Summe stellt der MPR Performance Motor von Bosch Rexroth einen leistungsstarken, preisgünstigen Motor dar, der in Europa mit branchenführenden Lieferzeiten hergestellt wird und sich durch eine hervorragende Reaktionsfähigkeit auf Kundenbedürfnisse auszeichnet.
Casappa S.p.A.
Casappa Smart Data System
Halle 16 | Stand B11
Sachgebiet 05 | Hydraulics
Axialkolbenpumpen zeichnen sich durch einen sehr hohen Wirkungsgrad aus. Verbesserungspotenzial besteht allerdings über eine präzise Steuerung des Volumenstroms und damit eine optimierte Anpassung des Gesamtsystems an unterschiedliche Lastbedingungen sowie in Verbesserungen bei Wartungsintervallen und Maschinenlaufzeiten.
Casappa hebt die hier üblicherweise verwendeten Axialkolbenpumpen mit variabler Verdrängung mit seinem Smart Data System nun auf ein neues Level. Auf die Kolbenpumpen der MVPS-Serie aufgesetzt, ermöglicht das System mit seiner innovativen Integration eingebetteter Elektronik und miniaturisierter Sensoren nicht nur eine kontinuierliche Überwachung wichtiger Hydraulikdaten, sondern auch die Möglichkeit, die Höhe der Belastung zu analysieren. So können Anomalien frühzeitig erkannt, Ausfälle sicher vorhergesagt und sowohl in der Maschinensteuerung selbst als auch über die Cloud extern angezeigt werden. Besonders hervorzuheben ist der zusammen mit Sanchip entwickelte Sensor zu Flüssigkeitsanalyse, mit dessen Hilfe die Ölqualität online überwacht werden kann.
Die direkte Integration aller Elektronikkomponenten und Sensoren macht eine externe Verkabelung und verteilte Sensoren überflüssig, vereinfacht das Maschinenlayout, senkt die Kosten und stellt einen bedeutenden Fortschritt gegenüber dem bisherigen Stand der Technik dar.
HYDAC International GmbH
HYDAC LX Load-Sensing valves with Intelligent Control Unit (ICU)
Halle 17 | Stand H15
Sachgebiet 05 | Hydraulics
Ein Hydraulikverteiler ist eine Komponente, die den Flüssigkeitsfluss zwischen Pumpen und Aktuatoren und anderen Komponenten in einem Hydrauliksystem reguliert. Der Verteiler stellt damit ein Herzstück einer mobilen Arbeitsmaschine dar, dessen Qualität und Funktionalität die Leistungsfähigkeit des gesamten Fahrzeugs entscheidend mitbestimmen.
Die neuen elektromechanischen HYDAC LX-Load-Sensing-Ventile mit intelligenter Control Unit (ICU) bieten gegenüber den meisten elektrohydraulischen Systemen einige wichtige Vorteile. So arbeitet das System ohne Steueröl und ist daher unabhängig von der Stabilität der Druckölversorgung, der Temperatur und der Ölviskosität. Die HYDAC LX- Load-Sensing-Ventile mit intelligenter Control Unit arbeiten außerdem hysteresefrei, das heißt, wiederholbar und ohne Reaktionszeitverluste. Im Vergleich zur elektrohydraulischen Betätigung wird der Energieverbrauch deutlich reduziert, da keine Verluste durch den Vorsteuerölkreislauf entstehen. Zusätzlich verwandelt die ICU die LX-Ventile in ein intelligentes System. Der Ventilblock erhält seine SET-Spulenpositionen vom Steuergerät über den CAN-Bus und passt sie in kürzester Zeit an.
Die HYDAC LX-Load-Sensing-Ventile mit intelligenter Control Unit (ICU) bieten damit hohe Präzision, TÜV-zertifizierte Sicherheit und Zuverlässigkeit auch unter härtesten Umgebungsbedingungen bei gleichzeitig verbesserter Effizienz.
POCLAIN
MHD09 – The Dual technology
Halle 16 | Stand B18
Sachgebiet 05 | Hydraulics
Zwar sind Hochdrehmoment-Niedrigdrehzahlmotoren (HTLSM) als Direktantriebsmotoren dafür bekannt, dass sie bei niedrigen Drehzahlen äußerst effizient arbeiten, jedoch bestehen bei einigen Hochleistungsanwendungen Einschränkungen bezüglich Lebensdauer und interner Druckverluste.
Poclain hat nun mit MHD09 – The Dual technology eine neue Generation von Radialkolbenmotoren entwickelt, die eine dauerhafte Nutzung aller Kolben ermöglicht. Dadurch wird der Gesamtkontaktdruck bei hoher Leistung im Vergleich zur aktuellen Lösung um mindestens das Vierfache reduziert, ohne dass zusätzliche Teile und Materialien erforderlich sind. Diese Verbesserung wird ohne Auswirkungen auf die Kompaktheit und Größe des Motors erzielt. Darüber hinaus führt Poclain eine neue Technologie ein, um interne Rezirkulationen vollständig zu beseitigen: Es wird ein Vakuum innerhalb der Leitungen des Motors erzeugt und der Druck auf nahezu 0 bar gesenkt, was zu deutlich geringeren internen Verlusten und der Möglichkeit für signifikant höhere Drehzahlen führt.
Mit der innovativen MHD – The Dual technology stellt Poclain den OEMs eine deutliche Optimierung im Bereich der Hochdrehmoment-Niedrigdrehzahlmotoren vor.
CLAAS E-Systems GmbH
MK5 Stereo Camera
Halle 15 | Stand F15
Sachgebiet 06 | Vehicle Electronics
Stereokameras werden bereits seit geraumer Zeit zur Untersuchung der Umgebung und Steuerung mobiler Maschinen z. B. in Reihenkulturen eingesetzt. Die nötigeAuswertung der Kameradaten muss dabei allerdings oft noch auf dem Zentralrechner der Maschine erfolgen. Dies und die Implementierung entsprechender Algorithmen stellen für OEMs regelmäßig eine Herausforderung dar.
Die MK5 Stereokamera von Claas kombiniert nun erstmals die Möglichkeit komplexer Berechnungen mit der für die besonders hohen Belastungen im landwirtschaftlichen Umfeld nötigen Haltbarkeit und Robustheit in einem Komplettsystem. Die Kamera bietet dabei neben der analogen Videoübertragung und der CAN-Kommunikation auch die Möglichkeit, Kommunikation und digitale Videos über eine BroadR-Reach-Ethernet-Verbindung bereitzustellen, ein in der Automobilindustrie bekannter Standard, was einen zukunftssicheren Einsatz sowohl in aktuellen als auch in zukünftigen Maschinenarchitekturen ermöglicht. Die hohen Rechenkapazitäten des Systems ermöglichen selbst hochkomplexe Rechenoperationen direkt in der Kamera. Die Daten können anschließend in verschiedensten Datenausgabeformaten bereitgestellt werden, wodurch eine externe Prozessoreinheit überflüssig wird. Dies eröffnet völlig neue Anwendungsmöglichkeiten in der Agrartechnik.
Die Claas MK5 Stereokamera stellt damit eine wichtige Innovation für die zukünftige, 3D-bildbasierte Erfassung der Umgebung und Steuerung mobiler Maschinen in der Landwirtschaft dar.
igus GmbH
ReBeL Cobot
Halle 16 | Stand E11
Sachgebiet 06 | Vehicle Electronics
Hochpräzise und wiederkehrende Aufgaben wie das Hacken von Unkraut oder die Obsternte sind oft körperlich anstrengend und werden bis heute häufig mit hohem Arbeitskräfteeinsatz von Hand erledigt.
Mit dem ReBeL Cobot hat igus nun einen nur 8 kg leichten Gelenkarmroboter vorgestellt, der dank seiner besonders einfachen Bedienung und seines niedrigen Preises den Einstieg in die Automatisierung in der Landwirtschaft einfacher und zugänglicher macht denn je. Ausgestattet mit Sensoren und Greifern eignet er sich ideal für Aufgaben wie Obsternte, Aussaat oder Indoor-Farming. Je nach Anwendung kann der Roboterarm mit verschiedenen Sensoren wie Kameras oder Arbeitswerkzeugen ausgestattet werden. Hinzu kommt eine einfache, nutzerfreundliche und praxisorientierte Programmierungsmöglichkeit. Über eine kosten- und lizenzfreie Software-Testumgebung kann der Anwender jede Kinematik testen und so bereits vor dem Kauf herausfinden, ob die geplante Anwendung mit dem ReBeL realisiert werden kann.
Auf ein entsprechendes autonomes Fahrgestell montiert kann der igus ReBeL Cobot z. B. in der Ernte den Einsatz von Arbeitskräften reduzieren und gleichzeitig eine höhere Zahl von Erntedurchgängen ermöglichen, was zu mehr Effizienz und einer Entlastung des Erntepersonals führt.
Mach, Inc.
RadX
Halle 17 | Stand C05
Sachgebiet 06 | Vehicle Electronics
Je weiter die technische Entwicklung voranschreitet, desto mehr Sensoren kommen in Landmaschinen und Traktoren zum Einsatz, um deren Steuerung zu verbessern. Die Rohdaten dieser Sensoren werden zentral verarbeitet, was hohe Anforderungen an die Rechenleistung und Datenanalyse stellt. OEMs kämpfen dabei immer wieder mit Schwierigkeiten bei der Bewertung der Sensordaten und der Programmierung effizienter Auswertungsalgorithmen.
Das RadX-Radargerät von Mach ist das erste System seiner Art, das nicht nur echte Phased-Array-Technologie in die Landwirtschaft, das Bauwesen, den Bergbau und die Landpflege bringt, sondern die erfassten Signale auch intern prozessiert und in der Systemarchitektur des OEMs bereitstellt. Das System nutzt für die hochauflösende 3D-Erkennung in Echtzeit elektronisch gesteuerte Strahlen und eine adaptive Strahlformung, sodass keine beweglichen Teile erforderlich sind.
RadX ist dabei in der Lage, zwischen Boden, Ernterückständen und Vegetation zu unterscheiden und gleichzeitig die Geländeoberfläche zu kartieren, was den Sensor besonders interessant für die Anwendung bei der Tiefenkontrolle von Bodenbearbeitungs-, Pflanz- , und Sämaschinen sowie in der Geländeführung von Mähdrescher-Erntevorsätzen macht. Auch eine Bewertung der Arbeitsqualität hinter dem Gerät ist denkbar.
Damit stellt das RadX-System von Mach eine wichtige Innovation für die zukünftige, 3D-bildbasierte Erfassung der Umgebung und Steuerung mobiler Maschinen in der Landwirtschaft dar.
MOBA Mobile Automation AG
AGRI-SONIC
Halle 17 | Stand B18
Sachgebiet 06 | Vehicle Electronics
Die exakte Tiefenführung von Maschinen zur Bodenbearbeitung ist vor allem deshalb so herausfordernd, weil sich die Bodenverhältnisse ständig ändern. Eine Automatisierung des Tiefenführungsprozesses steht und fällt dabei mit der Erkennung der Bodenoberfläche.
Der Agri-Sonic von MOBA Mobile Automation löst dieses Problem mithilfe eines besonders fortschrittlichen Ultraschallsensors. Ultraschallsensoren senden kontinuierlich Ultraschallwellen aus und detektieren deren Reflektionen von Oberflächen. Der Agri-Sonic erfasst nicht nur das erste Echo, sondern gleich mehrere verschiedene Reflektionsmuster. Damit kann die tatsächliche Lage der Bodenoberfläche auch unter Vegetation und Ernterückständen herausgefiltert und bestimmt werden. Die im Sensor integrierte Elektronik des Agri-Sonic gibt präzise Tiefenwerte über den CAN-Bus in Echtzeit aus, die dem Bediener direkt auf einem Display in der Kabine angezeigt werden bzw. zur Automatisierung der Tiefenführung genutzt werden können.
Der Agri-Sonic Ultraschallsensor verbessert damit die Möglichkeiten moderner Bodenbearbeitung deutlich, bei der eine präzise und flache Arbeitstiefe für die Erhaltung der Bodenstruktur und die Verbesserung der Effizienz unerlässlich ist. Jeder zusätzliche Zentimeter Tiefe erhöht den Kraftstoffverbrauch und beschleunigt den Verschleiß der Komponenten.
RAFI GmbH & Co. KG
SAFETY TOUCH
Halle 17 | Stand B29
Sachgebiet 06 | Vehicle Electronics
Touchscreens sind inzwischen zwar sehr weit verbreitet, nicht zuletzt aufgrund der intuitiven Bedienung und der Möglichkeit, individuelle Bedienelemente dort zu platzieren, wo sie sinnvoll angeordnet und ergonomisch gut erreichbar sind. Konstruktionsbedingt sind bei Touchscreens aber Fehlbedienungen z. B. durch versehentliches Berühren möglich, was sie bisher von der Bedienung sicherheitskritischer Funktionen ausschließt.
Das Safety Touch von Rafi schließt jetzt diese Lücke und ermöglicht erstmals die Eingabe sicherheitskritischer Funktionen direkt auf dem Touchscreen, was zu einem größeren Gestaltungsspielraum in Bezug auf Ergonomie und mehr Betriebseffizienz bei gleichzeitiger Einhaltung der strengen Sicherheitsstandards führt. Das Safety Touch nutzt hierzu eine Berührungserkennung mit gleichzeitiger Messung der Betätigungskraft, um eine absichtliche Eingabe sicherzustellen und eine versehentliche Aktivierung der sicherheitskritischen Funktion zu verhindern. Hinzu kommen eine optische und elektrische Überwachung sowie die Inhaltsintegritätsprüfung, um die Anzeige des korrekten Bildschirminhalts sicherzustellen. Aufgrund des erreichten Sicherheitslevels können auf dem Safety Touch sowohl sicherheitsrelevante Anzeigeelemente dargestellt als auch sicherheitskritische Funktionen geschaltet werden, für die sonst eine andere Hardware, wie beispielsweise eine elektromechanische Steuerung, erforderlich wäre.
Das Safety Touch macht dadurch spezielle Eingabeelemente wie Drucktasten überflüssig, die bei bisherigen Benutzeroberflächen für sicherheitsrelevante Aktionen nötig waren. Ohne Abstriche bei der Sicherheit sind somit mehr Flexibilität, bessere Ergonomie und optimale Arbeitsabläufe möglich.
SICK AG
multiScan100-S
Halle 17 | Stand B21
Sachgebiet 06 | Vehicle Electronics
Mit zunehmender Entwicklungshöhe und um Land- und Baumaschinen sowie Traktoren immer besser und effizienter steuern zu können, wurden immer mehr Sensoren verbaut. Beim aktuellen Stand der Technik werden die Sensor-Rohdaten auf den zentralen Maschinenrechner übertragen und dort verarbeitet. Die Bewertung der Sensordaten und Programmierung von Auswertungsalgorithmen stellen die OEMs dabei regelmäßig vor Schwierigkeiten.
Mit dem multiScan100-S stellt Sick erstmals einen 3D-LiDAR-Sensor vor, der die Erfassung der Umgebung mobiler Maschinen, die Erkennung möglicher Hindernisse oder gefährdeter Personen im Umfeld sowie die Bereitstellung der für die Situation richtigen Sicherheitsfunktion in einem Komplettsystem integriert. Diese Kombination aus Hardware- und Software-Leistung macht den multiScan100-S damit zu einem echten Allrounder. Die robuste Messtechnik und das IP69K-geschützte Gehäuse gewährleisten eine hohe Verfügbarkeit in rauer Umgebung, wie sie in der Land- und Bauwirtschaft üblich ist. Der 3D-LiDAR-Sensor ist dabei nach den Normen ISO 13849-1 und IEC/TS 62998-1 für den sicherheitsrelevanten Einsatz im Außenbereich zertifiziert und arbeitet selbst in Umgebungen mit schlechten Lichtverhältnissen oder hoher Verschmutzung und Staubbelastung sehr sicher.
Sowohl bezüglich der Maschinensicherheit als auch in Bezug auf die Weiterverarbeitung der erfassten Sensordaten stellt der Sick multiScan100-S somit eine wichtige Innovation dar, auch mit Blick auf einen künftigen autonomen Betrieb mobiler Maschinen in der Land- und Bauwirtschaft.
SICK AG
Visionary AI-Assist
Halle 17 | Stand B21
Sachgebiet 06 | Vehicle Electronics
Stereokameras finden bereits seit längerer Zeit Anwendung bei der Umfelderkennung und der Steuerung mobiler Maschinen. Die aufgenommenen 3D-Bilder können auch zur Hinderniserkennung und Kollisionsvermeidung genutzt werden, jedoch stellt die Entwicklung und Integration geeigneter Auswertungsalgorithmen nach wie vor eine anspruchsvolle Aufgabe dar, insbesondere für die OEMs.
Mit dem Visionary AI-Assist stellt Sick erstmals eine robuste, 3D-Kamera-basierte Lösung zur sicheren Kollisionsvermeidung bei mobilen Maschinen bereit. Eine im Kamerasystem integrierte KI erkennt Hindernisse im Umfeld und bestimmt die Entfernung zum jeweiligen Objekt. Weil auch untrainierte Objekte sicher erkannt werden, kommt es nur selten zu Fehlalarmen. Der Bediener wird entlastet und Sicherheit sowie Produktivität werden erhöht. Durch das modulare Edge-Computing-Design ist keine externe Verarbeitungshardware erforderlich, wodurch die Systemkosten und die Komplexität reduziert werden. Ein anpassbares Sichtfeld, verschiedene Schnittstellen für eine nahtlose Integration in die Systemarchitektur und eine robuste Konstruktion für harte landwirtschaftliche Einsätze im Freien bieten den OEMs einen großen Nutzen, während die Möglichkeit eines Live-Videostreams den Bediener unterstützt und so einen nachhaltigeren und energieeffizienteren Feldeinsatz ermöglicht.
Mit dem Visionary AI-Assist steht eine wegweisende Technologie zur 3D-bildgestützten Umfelderkennung zur Verfügung, die die Möglichkeiten zur Steuerung mobiler Maschinen in der Landwirtschaft sowie deren Sicherheit entscheidend verbessert.
STW - Sensor-Technik Wiedemann GmbH
Safety Assist
Halle 17 | Stand D12
Sachgebiet 06 | Vehicle Electronics
Tote Winkel im Umfeld landwirtschaftlicher Maschinen stellen für Menschen und Tiere eine besondere Gefahr dar, weil sie dort vom Bediener nicht gesehen werden können. Rundumsichtsysteme mit mehreren Kameras können diese toten Winkel deutlich reduzieren und sorgen damit für mehr Sicherheit.
Mit dem Safety Assist stellt STW – Sensor-Technik Wiedemann nun erstmals eine Lösung für Software Defined Vehicles, also primär elektronisch gesteuerte und damit Software-definierte Fahrzeuge in der Landwirtschaft bereit. Das System bietet eine anpassungsfähige Rundumsicht mit Personenerkennung und ermöglicht die Umschaltung auf Plug-and-Play-Kameras für eine Kombination aus Umgebungs- und Prozessüberwachung. Darüber hinaus ermöglicht es eine automatische Maschinenparametrierung auf Basis des verwendeten Anbaugeräts und dynamisch positionierter Kameras. Die Innovation von Safety Assist ergibt sich aus der Kombination von Funktionen, die bisher im Stand der Technik unabhängig voneinander waren, wodurch sich Entwicklung, Herstellung, Wartung oder Prüfung der elektrischen und elektronischen Komponenten und Systeme deutlich reduzieren. Zusätzlich zu Sicherheitsfunktionen wie die Personenerkennung können über das System Fahrfunktionen automatisiert und die Handhabung der Maschine vereinfacht sowie zusätzliche Assistenzfunktionen entwickelt und implementiert werden.
Der Safety Assist integriert damit erstmals umfassend und sicherheitsorientiert verschiedenste sensorbasierte und sonstige ECU-Funktionen zu einem Komplettsystem und kombiniert diese mit der Möglichkeit, die KI während des gesamten Maschinenlebenszyklus online zu unterstützen und zu aktualisieren.
Bosch Rexroth AG
Bosch Rexroth Power and Motion Control eLION Platform
Halle 16 | Stand A05
Sachgebiet 07 | Drivetrain technologies
Um elektrische Antriebe in landwirtschaftliche Maschinen zu integrieren, war bisher ein individueller Softwareansatz nötig – ein aufgrund der erforderlichen Spezifikation und Umsetzung zeit- und ressourcenaufwendiges Verfahren.
Die eLION Power and Motion Control Software Platform beschleunigt und flexibilisiert diesen Entwicklungsschritt nun erheblich. Bestehend aus Wechselrichtern, Motoren, Onboard-Ladegeräten und DCDC-Wandlern, die flexibel kombiniert werden können, ermöglicht das eLION-Portfolio die Elektrifizierung vieler Anwendungen. Dabei ermöglicht die Steuerungssoftwareplattform Power and Motion Control eLION die Kombination von drei Plattformen: BODAS Power Control PCL zur Steuerung des Hochspannungssystems und des Energiemanagements, BODAS-Drive eDA zur Steuerung des Traktionsantriebs und BODAS Pump Drive Control eOC zur Steuerung des Pumpenantriebs, um auch einen geräusch- und effizienzoptimierten Betrieb zu ermöglichen. Dies führt zu einem geringeren Bedarf an fossiler Energie und niedrigeren Geräuschemissionen und schont so die Umwelt.
Die eLION Power and Motion Control Software Platform ermöglicht damit eine schnelle und flexible Elektrifizierung landwirtschaftlicher Maschinen und Fahrzeuge.
ZF Friedrichshafen AG
ZF eTD
Halle 15 | Stand C06
Sachgebiet 07 | Drivetrain technologies
In aktuellen Elektrotraktoren wurde in der Regel der Verbrennungsmotor durch einen Elektromotor mit Untersetzungsgetriebe ersetzt, ohne den bekannten und bewährten hydrostatischen Power-Split-CVT-Antriebsstrang anzutasten.
Der elektrische TerraDrive (eTD) von ZF Friedrichshafen verfolgt einen anderen, völlig neu konzipierten Ansatz: Das modulare, hochintegrierte elektrische Achssystem vereint Traktion, Zapfwelle und Hydraulik in einer kompakten Bauweise für Traktoren bis zu 100 kW. Damit wird nicht nur ein emissionsfreier Betrieb ohne Leistungseinbußen ermöglicht, sondern es können auch zentrale Getriebe, hydrostatische Einheiten, Kupplungen und Hydrauliksysteme zum Teil entfallen bzw. werden durch einen doppelten elektrischen Antriebsstrang mit Energierückgewinnung und einer optimierte Bauweise für maximale Effizienz und Flexibilität bei der Installation ersetzt. Das Herzstück des eTD bildet eine hochintegrierte E-Antriebseinheit mit zwei ölgekühlten Elektromaschinen – eine für den Antrieb, die andere für Nebenantriebe. Durch den Wechsel im konstruktiven Grundkonzept entsteht Platz für Batterien oder Wasserstofftanks, was die Reichweite und Betriebszeit deutlich erhöhen kann. Die Kommission der SYSTEMS & COMPONENTS-Trophy weist darauf hin, dass dies nicht nur für die klassische Anwendung bei Traktoren gilt, sondern vor allem auch auf andere Maschinen übertragen werden kann.
Der eTD stellt damit eine skalierbare, zukunftsfähige Lösung für eine emissionsfreie Landwirtschaft ohne Kompromisse bei Leistung oder Funktionalität dar.